Subatzus & Bringmann GbR

Büro für Baumbegutachtung und Landschaftsarchitektur

Baumbegutachtung - Referenzen

Projekt:

Auftraggeber:

Bearbeitungszeitraum:

Sachverständigengutachten Baumversagen

Staatsanwaltschaft

2017 - 2018

  • Ungluecksbaum_Sachverstaendigengutachten_Baumversagen
  • Wurzelteller_Sachverstaendigengutachten_Baumversagen
  • Baumscheibe_Sachverstaendigengutachten_Baumversagen
  • Brettwurzeln_Sachverstaendigengutachten_Baumversagen
Ungluecksbaum_Sachverstaendigengutachten_Baumversagen1 Wurzelteller_Sachverstaendigengutachten_Baumversagen2 Baumscheibe_Sachverstaendigengutachten_Baumversagen3 Brettwurzeln_Sachverstaendigengutachten_Baumversagen4

Nach einem tödlichen Unglück mit einem umstürzenden Baum während eines Sturmes an einer Kreisstraße sollte festgestellt werden, aufgrund welcher Umstände die Bäume umgestürzt sind, insbesondere ob diese infolge vorheriger Ereignisse geschädigt waren und dies dem Waldbesitzer hätte erkennbar sein können.


Bei der Untersuchung der Unglücksursache wurde nach allen Richtungen ermittelt.
Zunächst erfolgte eine Bestandsaufnahme der Unglücksbäume und des gesamten Waldes entlang der Kreisstraße. Das Holz des Unglücksbaumes war gesund. Vitalitätseinbußen, welche auf eine mangelhafte Verkehrssicherheit hindeuten, waren nicht zu erkennen.


Der Waldbestand befindet sich im Hartholzauenbereich eines Flusses, welcher durch Bergbaubeeinflussung in den vergangenen Jahrzehnten verändert worden war. Bei der Untersuchung der Baumwurzeln wurden ab einer Tiefe von 75 Zentimeter durchgehend faule Wurzeln vorgefunden.
Der Baum musste mit ungünstigen Wasserverhältnissen zurechtkommen. Dies hat er auch durch die sehr stark ausgeprägten Seitenwurzeln und die brettartigen Wurzelanläufe getan. Da die Wurzeln nicht in die Tiefe gehen konnten, hat der vitale Baum seine Standsicherheit durch verstärkte Randwurzeln hergestellt.


Die Scherfestigkeit eines Bodens nimmt mit zunehmender Wassersättigung des Bodens ab. Die Niederschläge der Vergangenheit führten zu einer Wassersättigung des Bodens. Dadurch nahm die Scherfestigkeit des Bodens ab. Aufgrund des zur gleichen Zeit vorhandenen böigen Sturms war die Haltefähigkeit der Wurzeln auf dem vernässten Boden so stark minimiert, dass der Baum dieser Sturmbelastung nicht mehr standhalten konnte.


Da die Bäume auf den vernässten Untergrund mit starken Seitenwurzeln und brettartigen Wurzeln reagiert haben, konnte kein dringender Handlungsbedarf hinsichtlich einer notwendigen Durchforstung gesehen werden. Wäre eine Durchforstung im Vorfeld durchgeführt worden, hätte sich die Gefährdungslage nicht verbessert.