Subatzus & Bringmann GbR

Im städtischen Raum kann der für ein gutes Wachstum erforderliche Wurzelraum oftmals nicht zur Verfügung gestellt werden, da Befestigungen durch Straße, Geh– und Fahrradweg und andere Nutzungen vorhanden sind oder geschaffen werden. Sind die Standortbedingungen nicht ausreichend geeignet, können die Bäume ihre gedachte Funktion nicht erfüllen, da ihre Gesundheit, Vitalität und Lebenserwartung eingeschränkt werden. Damit verbunden ist eine höhere Anfälligkeit der Bäume gegen Krankheiten, Schädlinge und Umweltbelastungen und kostenintensivere Pflegearbeiten. Infolge des mangelnden Wasserdargebots bei nicht ausreichendem Wurzelraum oder Bodenverdichtungen im Wurzelraum kommt es zur Unterversorgung der Krone und zu vermehrten Totholzaufkommen. Bei Neupflanzungen besteht die Gefahr von Sonnennekrosen durch die mangelhafte Kühlung durch einen nicht ausreichenden Wasserstrom zur Krone.

Das Kronenvolumen eines gesunden Baumes steht in einem engen Verhältnis zum Wurzelvolumen. So besitzen alte, großkronige Bäume i.d.R. ein größeres Wurzelvolumen als kleinkronige Bäume und können bei guten Standortverhältnissen leicht eine Durchwurzelungstiefe von 1,50 Meter erreichen.

Da im Straßenraum oftmals nur ein beschränktes Raumangebot vorhanden ist, muss dieser Nachteil durch die Anlage von tiefen Pflanzgruben, die Verwendung von Pflanzsubstraten mit definierten Eigenschaften, durch Bauweisen, die den Bodenraum unter Verkehrsflächen erschließen und durch Belüftung des Bodenraums unterhalb und seitlich neben den Pflanzgruben kompensiert werden.

Im Zuge der Ausführungsplanung können Länge, Breite und Tiefe der Wurzelraumerweiterung für jeden Standort individuell festgelegt werden, ebenso die Notwendigkeit der Belüftung.